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Ein zweistelliges Minus für die CDU – Gewinne für SPD, FDP und Grüne

Ergebnisse der Bundestagswahl im Wahlkreis 39 mit der Gemeinde Wallenhorst

Riesige Verluste für die CDU und mehr oder weniger starke Gewinne für die SPD, FDP und die Grünen: Das Ergebnis der aktuellen Bundestagswahl fällt im Wahlkreis 39 ähnlich aus wie auf Bundesebene. In der Stadt Osnabrück sowie den Umlandgemeinden Belm, Georgsmarienhütte, Hagen, Hasbergen und Wallenhorst fuhren die Christdemokraten mit 23,2 Prozent bei den Zweitstimmen ein Minus von 12,5 Punkten ein, was noch einmal 3,6 Prozent mehr als das historisch schlechte Gesamtergebnis im Bund sind. Die Sozialdemokraten holten in den sechs Kommunen mit 30,3 Prozent ein mit dem Bundesergebnis vergleichbares Plus von 5,7 Prozent gegenüber 2017. 

Die Grünen konnten ihre Zustimmungswerte im Wahlkreis 39 mit nunmehr 23,3 Prozent (plus 11,2) noch deutlicher als im Bund nahezu verdoppeln. Bei den Zweitstimmen liegen sie damit nun knapp vor der CDU auf Platz 2. Die Liberalen verbesserten sich hier auf jetzt 9,9 Prozent. Die AFD schnitt mit 4,7 Prozent wie auf Bundesebene schlechter ab als vor vier Jahren. Noch schlimmer traf es die Linke, die im Wahlkreis 39 auf 4,2 Prozent abrutschte.     

Das Wahldesaster der CDU machte sich auch bei den Erststimmen bemerkbar. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Mathias Middelberg verlor sein Direktmandat an den SPD-Newcomer Manuel Gava, der nach einem spannenden Wahlabend um gut einen Prozentpunkt vorn lag. Im neu gewählten Bundestag werden beide Politiker vertreten sein, da Dr. Mathias Middelberg auf einem vorderen Listenplatz seiner Partei abgesichert war. Dank des gerade noch ausreichenden Platz 3 auf der Landesliste schaffte aus dem Wahlkreis 39 auch die Linken-Politikerin Heidi Reichinnek den Sprung in den Bundestag.

In Wallenhorst musste die CDU besonders viel Federn lassen. Bei den Erststimmen rutschte sie von 47,9 auf 34,9 und bei den Zweitstimmen von 43,5 auf 28,4 Prozent ab. In keiner der anderen fünf Wahlkreiskommunen fielen die prozentualen Verluste deutlicher aus. Die SPD legte in Wallenhorst dagegen um 2,1 auf 32,1 (Erststimmen) sowie 33,2 Prozent bei den Zweitstimmen zu. Das hier erzielte Plus von 8,5 Prozent bedeutet auch, dass die Sozialdemokraten die Christdemokraten als Nummer 1 in Wallenhorst abgelöst haben. 

Die Grünen haben sich mit 16,8 (plus 7,9 Prozent) auch in der Gemeinde Wallenhorst klar verbessert. Einen um 2,1 Punkte höheren Zuspruch erreichte die FDP mit jetzt 11,4 Prozent. Die AFD und die Linke lagen in Hollage, Lechtingen, Rulle und Wallenhorst mit insgesamt 4,4 bzw. 2,3 Prozent der Zweitstimmen beide unter der für den Einzug in den Bundestag eigentlich notwendigen fünf-Prozent-Hürde. Die sonstigen Parteien holten zusammen 3,5 Prozent der abgegebenen Zweitstimmen, was einen Zuwachs von 0,9 Prozent bedeutet.

In den insgesamt 20 Wahlbezirken (dazu kommen noch fünf Briefwahlbezirke) der Gemeinde Wallenhorst holte die CDU mit 34,4 Prozent ihr bestes Zweitstimmen-Ergebnis im Wahlbezirk 5 (Trainingshalle Hollage, 2. Hallenhälfte), der unter anderem die Straßenzüge Am Roten Hügel, der Bergstraße der Sachsegge und der Wiesenstraße umfasst. Besonders schlecht schnitten die Christdemokraten mit 16,6 Prozent im Wahlbezirk 4 ab (1. Hallenhälfte der Hollager Trainingshalle), zu dem etwa der Dörnter Weg, die Hermannstraße, der Lievskamp und Zu den Maschwiesen zählen.

Genau in diesem Wahlbezirk errang die SPD ihr Spitzenergebnis von 42,7 Prozent der Zweitstimmen. Am geringsten war der SPD-Wert mit 27 Prozent im Wahlbereich 20 (Alte Sporthalle Rulle), der zum Beispiel die Albert-Einstein-Straße, den Amselweg, die Stiegte und den Wellenkamp umfasst. Die FDP-Ergebnisse reichten von 16,2 Prozent im Wahlbezirk 3 (Erich-Kästner-Schule Hollage) bis zu 8,8 Prozent in der Aula der Hollager Johannisschule. Die Grünen waren im Wahlbezirk Alte Sporthalle Rulle mit 21,5 Punkten besonders stark. Ein noch besseres Ergebnis holten sie mit 23,3 Prozent bei den Briefwählern im Ortsteil Rulle. Im Hollager Wahlbezirk 4 war die Zustimmung für die Grünen mit 11,7 Prozent am schwächsten.  

Der Wähleranteil der Linken lag zwischen 0,7 Prozent in den Wahlbezirken 6 (Alte Sporthalle Hollage) und 19 (St. Bernhard-Schule Rulle) sowie 4,2 Punkten im Wahlbezirk 15 (Alte Sporthalle Lechtingen). Für die AFD ragt das Ergebnis von 10,5 Prozent im Wahlbezirk 9 (Realschule Wallenhorst, Aula) heraus. Ihr Wallenhorster Minuswert lag mit 1,9 Prozent bei den Briefwahlstimmen in Rulle. (H.)

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