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„Das könnte passen“

Info-Veranstaltung des Bürgervereins zur Grünen Wiese:

Projektplaner stellte mögliches Konzept vor – 

Besucher stellen Fragen und geben Anregungen – 

Plan geht für Bürgermeister „in die richtige Richtung“

„Ein interessanter Ansatz“, „darauf lässt sich aufbauen“ und „das könnte passen“: Die Info-Veranstaltung des Bürgerverein Wallenhorst zur Zukunft der Grünen Wiese war für einen Großteil der interessierten Gäste „ein positiver Beitrag, um dieses Problem endlich lösen zu können“, betonte zum Beispiel der langjährige ehemalige Ratsherr Hans Stallkamp. Viele der rund 90 Teilnehmer standen noch nach der Veranstaltung vor Brunings Party-Scheune zusammen, um in kleinen Gruppen über das Konzept zu diskutieren, das nach Meinung des Bürgervereins die Grundlage für eine künftige Bebauung der Grünen Wiese sein kann.

Die aus seiner Sicht besonders wichtigen inhaltlichen Kernpunkte hatte Geschäftsführer Karl-Heinz Bergmann schon zu Beginn zusammengefasst. Demnach sollen auf der Freifläche im Wallenhorster Zentrum 150 bis 180 neue Wohnungen entstehen. Dazu soll es Platz für einen zum Ort passenden Mix aus Einzelhandel und Gewerbe geben, wobei neue Geschäfte durch direkte Zugänge von der Rathausallee/Alte Hofstelle aus erreichbar sein müssen. „Damit würde die bestehende Fußgängerzone belebt und der bereits ansässige Einzelhandel gestärkt werden“, betonte Karl-Heinz Bergmann.

Autos der Bewohner und Besucher sollen möglichst komplett in einer großzügigen Tiefgarage parken, die über die Niedersachsenstraße erreicht werden kann. Die neuen Wohnungen sollen im Innenbereich und über den neuen Geschäften entstehen und mit Grün- sowie Solardächern ausgestattet werden. Die Energieversorgung soll ohne fossile Brennstoffe wie Gas und Öl auskommen. „Wir möchten hier ein grünes Zentrum mit vielen Freiflächen für Begegnung und Kommunikation bauen“, betonte Marcel Zerfas vom Architekturbüro BOMA, der das Konzept des aus Wilhelmshaven kommenden Planungsbüros vorstellte.

Bei dem vorliegenden Plan handele es sich um einen ersten Entwurf, der „noch keineswegs in Stein gemeißelt ist“. Das Konzept könne wenn gewünscht noch an vielen Stellen verändert werden. Entscheidend sei, dass die Planung von dem Großteil der Bürgerinnen und Bürger akzeptiert wird. Wie viele der neuen Wohnungen vermietet oder verkauft werden sollen, sei ebenso noch offen wie die Auswahl der Gewerbetreibenden. Hier gebe es zwar schon etliche Interessenten und Gespräche. „Entschieden ist aber noch nichts“, betonte der Sprecher. So sei es zwar vorstellbar, dass sich ein größerer Lebensmitteleinzelhändler auf der Fläche ansiedelt. Darauf fixiert sei man aber nicht.

Die Gestaltung und Nutzung der Grünen Wiese stand auch im Fokus der zahlreichen Fragen, die nach der Vorstellung des Konzepts an den Sprecher des Planungsbüros gestellt wurden. Unter anderem wollten die Bürger wissen, welche Geschäfte und Dienstleister angesiedelt werden sollen, ob auch betreutes Wohnen vorgesehen ist und ob genügend Stellflächen für E-Bikes und Lastenfahrräder bereitgestellt werden. „Vieles ist möglich. Was genau umgesetzt wird, hängt auch von Ihren Anregungen ab“, betonte Marcel Zerfas. Eine klare Antwort gab es zum Zeitplan des Investors: „Wenn wir grünes Licht bekommen, kann es von uns aus sofort losgehen.“

Was das konkret bedeuten könnte, beantwortete der ebenfalls anwesende Bürgermeister Otto Steinkamp auf Nachfrage aus dem Publikum. Er geht davon aus, dass vom Bauantrag bis zur Fertigstellung des Projekts im besten Fall etwa vier Jahre vergehen werden. Ob das an diesem Abend vorgelegte Konzept realisiert wird, ließ der Bürgermeister offen. Dies müsse die Politik entscheiden, die in Kürze zunächst einen Rahmenplan beraten und verabschieden werde, auf dessen Grundlage sich dann Investoren bewerben können.

„Dies ist ein interessanter Plan, der sicher schon in die richtige Richtung geht“, betonte Otto Steinkamp. Er erwartet aber, dass „es noch vier bis fünf weitere Vorschläge geben wird“. Welches Konzept dann ausgewählt wird, werde der Gemeinderat entscheiden. Deren Mitglieder waren bei der Veranstaltung übrigens nur spärlich vertreten. Mit dabei waren insgesamt rund ein halbes Dutzend Mitglieder aus der SPD-, CDU- und Grünen-Fraktion. (H.)

Marcel Zerfas, Architekturbüro BOMA aus Oldenburg; Hans Riepenhoff, Bürgerverein Wallenhorst; Karl-Heinz Bergmann, Bürgerverein Wallenhorst und Karl-Heinz Schröder, Fa. Projektlinie Schröder aus Wilhelmshaven


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