Für Wallenhorst zuständiger Netzbetreiber SWO investiert zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr für Aus- und Neubau der Stromnetze –
Kosten werden auf die Verbraucher umgelegt
Im Zuge der Energiewende müssen auch die Wallenhorster Bürgerinnen und Bürger vermutlich mit weiter steigenden Stromkosten und zusätzlichen Baustellen vor ihrer Haustür rechnen. Als wesentlichen Grund nennt der für Osnabrück und Wallenhorst zuständige Netzbetreiber SWO Netz den Neubau bzw. Ausbau bestehender Stromleitungen. „Bei dem prognostizierten Anstieg des Strombedarfs sind letztere absolut notwendig. Dies gilt gleichermaßen für Osnabrück und Wallenhorst“, schreibt das 100-prozentige Tochterunternehmen der Stadtwerke Osnabrück auf Nachfrage des Bürger-Echos.
Wie hoch die Investitionssumme sein wird, um das Stromnetz fit für die vermehrte Einleitung und Nutzung von Elektroenergie zu machen, „lässt sich aktuell nur schwer prognostizieren“. Sicher ist aber, dass die SWO Netz in Osnabrück als dort aktiver Netzbetreiber bereits jetzt pro Jahr „einen zweistelligen Millionenbetrag in den Ausbau des Stromnetzes investiert“. Die im Wallenhorster Gemeindegebiet vorhandenen Netze werden von der SWO Netz aktuell gemeinsam mit den Gemeindewerken Wallenhorst analysiert. Daraus werde sich „ein künftiger Ausbaupfad ergeben“ – inklusive daraus folgender Investitionskosten.
Für die millionenschweren Baumaßnahmen werden letztlich die Verbraucher – also die Bürgerinnen und Bürger – aufkommen müssen. Die entscheidende Stellschraube ist dabei der Beitrag, der als Teil der Stromrechnung für die Nutzung der Stromnetze erhoben wird. Mit diesem von der Bundesnetzagentur nach deutschlandweit einheitlichen Kriterien festgelegten Entgelt werden die Kosten für den Betrieb der Stromnetze auf die Kunden umgelegt. Diese werden somit letztlich für den Neu- und Ausbau der Stromnetze zahlen müssen – auch dann, wenn sie selbst weder eine Wärmepumpe noch eine eigene Ladestation fürs E-Auto nutzen, die jeweils mit einem deutlich erhöhten Stromverbrauch verbunden sind.
Eine Alternative zu den teuren Investitionen gibt es nach Einschätzung des Netzbetreibers SWO übrigens nicht. „Denn für die Anforderungen der Energie- und Wärmewende ist das Netz in seiner heutigen Form nicht ausgelegt“. Der Netzausbau sei „eine wesentliche Voraussetzung“, um die Energiewende hinzubekommen. Wenn sich immer mehr Menschen für Wärmepumpen und Elektroautos entscheiden, steige automatisch der Strombedarf an – und damit auch der Bedarf nach neuen bzw. noch leistungsfähigeren Stromnetzen.
Was das konkret in Zahlen bedeutet, macht die SWO Netz an einer aktuellen Prognose der Bundesregierung deutlich. Demnach wird der Strombedarf in Deutschland von heute bis zum Jahr 2030 von derzeit 511 auf 750 Millionen Kilowattstunden steigen. Abgesehen von einer höheren Stromrechnung bereitet die SWO die Bevölkerung bereits auf eine weitere Folge der Energiewende-Maßnahmen vor: „Auch wenn Baustellen erst einmal nerven. Letztlich profitieren alle“. (H.)
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