Kreistagsvorlage sieht Erhalt des Buskonzepts vor –
Linie über den Haster Berg könnte bleiben
„Sieg auf ganzer Linie“: Für die fraktions-unabhängige Ratsfrau Marion Müssen gab es die beste Nachricht des Tages kurze Zeit nach dem öffentlichen Teil der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Gerade war aus dem Osnabrücker Kreishaus die Info nach Wallenhorst gedrungen, dass beim Busverkehr im Gemeindegebiet zunächst wohl doch alles wie bisher bleiben soll. Für Marion Müssen und ihre Mitstreiter wäre das ein Erfolg für ihren Heimatortsteil Rulle und die ganze Gemeinde.
Ähnlich zufrieden hatte sich gleich nach der Ausschusssitzung am 12. Juni der CDU-Ratsherr Clemens Lammerskitten gezeigt, der als Kreistagsmitglied kurz zuvor von einem gerade von der Kreisverwaltung erstellten Beschlussvorschlag erfahren hatte, über den auf der Sitzung des Kreisausschusses für Planen und Bauen am 26. Juni sowie vier Tage später auch im Kreistag abgestimmt werden soll. Dort ist nachzulesen, dass der ÖPNV auf dem Linienbündel Wallenhorst/Osnabrück wie bisher auch ab dem 1. November 2025 für bis zu zwei weitere Jahre als so genannte Notmaßnahme durch die kommunale VLO Bus GmbH erbracht werden soll. Voraussetzung ist, dass es bei der Entscheidung der landeseigenen Aufsichtsbehörde LNVG bleibt, dass die so genannte ARGE ÖPNV Wallenhorst keinen ordnungsgemäßen Busbetrieb sicherstellen kann – und somit nicht mit der Übernahme der Linien bedacht werden darf. Die aus zwei privaten Busunternehmen aus Voltlage und Dissen bestehende ARGE sollte den Busbetrieb nach einer Empfehlung der Gemeindeverwaltung und einem anschließenden Ratsbeschluss eigentlich ab dem 1. November 2025 übernehmen.
Die mit dem neuen Buskonzept veränderten Streckenführungen wurden von Teilen der Politik und zahlreichen Bürgern heftig kritisiert – unter anderem, weil damit etwa die in Rulle beliebte Buslinie 533 über den Haster Berg nach Osnabrück weggefallen wäre. Wie wichtig diese Verbindung für ein Großteil der Bevölkerung ist, hatte unter anderem eine Demonstration für den Erhalt der Buslinie mit rund 250 Teilnehmern gezeigt.
Falls der Kreistag dem Beschlussvorschlag der Kreisverwaltung am 30. Juni zustimmen sollte, hängt es in erster Linie von den künftigen Entscheidungen übergeordneter Behörden und Gerichte ab, ob die Busse ab dem 1. November weiterhin per Notmaßnahme im Gemeindegebiet unterwegs sein werden. So hat die ARGE fristgemäß Widerspruch gegen die LNVG-Entscheidung eingelegt. Sollte dem entsprochen werden, könnte das ARGE-Konzept für Wallenhorst früher oder später doch noch zum Zuge kommen. Wenn nicht, wird für die Wallenhorster mit einem weitgehend unveränderten VLO-Busangebot erst einmal alles beim Alten bleiben.
Die Gemeindeverwaltung möchte sich übrigens nicht zum Thema ÖPNV äußern. Auf Nachfrage des Bürger-Echos gab es die Antwort, diesbezügliche Fragen sollten an den Landkreis Osnabrück gerichtet werden. (H.)
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