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Personalkosten für die Verwaltung von 2010 bis 2024 um 85 % gestiegen

Zahl der Mitarbeiter wurde von 132 auf 165 erhöht – Rathaus seit 2023 seltener geöffnet

Das Wallenhorster Rathaus ist seit dem 1. Oktober 2023 nur noch zu reduzierten Öffnungszeiten für Besucher geöffnet. Der Publikumsverkehr wurde von 39 auf 33 Stunden pro Woche reduziert. Montags, dienstags und donnerstags ist der Sitz der Gemeindeverwaltung in der Mittagszeit von 12 bis 14 Uhr nunmehr für den allgemeinen Publikumsverkehr geschlossen. Mittwochs ab 12 Uhr war das Rathaus schon zuvor allein für die Mitarbeiter der Verwaltung sowie nach Vereinbarung zugänglich.  

„Wir reagieren damit ein Stück weit auf das Thema Fachkräftemangel und entlasten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter insbesondere im publikumsintensiven Bürgerbüro“ hatte Bürgermeister Otto Steinkamp die Maßnahme seinerzeit begründet. Ob es tatsächlich einen Mitarbeitermangel in der Wallenhorster Verwaltung gibt, wollte das Bürger-Echo genauer wissen und hat die Gemeinde nach der Entwicklung der Mitarbeiterzahl und der Personalkosten gefragt.

Die Antwort kam schnell und präzise. Demnach hat sich die Anzahl der Mitarbeitenden von 2010 bis zum Jahr 2024 von 132 auf 165 erhöht. Die Personalkosten haben sich im gleichen Zeitraum von jährlich knapp 5,3 auf fast 9,8 Millionen Euro um 85 % erhöht. „Bei den Personalkosten ergeben sich die Steigerungen durch zusätzliche Stellen und tarifliche Entwicklungen“, schreibt die Gemeindeverwaltung. Anders als andere Kommunen in vergleichbarer Größe leistet sich Wallenhorst Vollzeitkräfte, die z.B. allein für das Klima- und Umweltmanagement im Gemeindegebiet zuständig sind. 

Dass innerhalb von 14 Jahren mehr als 30 neue Stellen innerhalb der Verwaltung geschaffen worden sind, erklärt eine Sprecherin insbesondere mit „höheren Fallzahlen und Aufgabenzuwächse“. Das für Anliegen der Bevölkerung zuständige Bürgerbüro kann damit kaum gemeint sein, da deren Mitarbeiter – wie bereits erwähnt - durch die Reduzierung der Rathaus-Öffnungszeiten entlastet worden sind. Sicher ist, dass der Anteil der Personalkosten am Jahreshaushalt der Gemeinde inzwischen auf über 20 Prozent angestiegen ist. Die aktuell ermittelten Zahlen sagen im Übrigen nichts über die Qualität der Arbeit aus, die im Rathaus und in den Außenstellen der Verwaltung geleistet wird. Hier hat das Bürger-Echo keinen Zweifel an eine nahezu durchweg hohe Leistungsfähigkeit und Motivation der Mitarbeiter. Wie groß die Verwaltung ist und welche Kosten sie verursacht, entscheiden abgesehen von gesetzlichen Vorgaben in erster Linie die Entscheider in der Politik und der Bürgermeister. Der lässt übrigens mit Blick auf die aktuellen Arbeiten zur Aufstellung des Haushalts 2026 mitteilen, dass „selbstverständlich Einsparziele in allen Aufgabenbereichen und in der Verwaltung in den Blick genommen werden“. (H.)


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