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Letzte Chance für die Grüne Wiese-Planung

Ratsmehrheit für Partnerwechsel: Fester Zeitplan und klare Vorgaben

die Hoffnung auf einen rettenden Strohhalm: Die jüngsten Entwicklungen für die Bebauung der Grünen Wiese gleichen einer Achterbahnfahrt, die nichts für empfindsame Gemüter ist. 

Nach vielen Jahren Stillstand hatte es im Sommer zunächst nach einer tragfähigen Lösung ausgesehen – unter anderem mit dem Neubau von über 100 neuen Wohnungen. Kurze Zeit später musste das federführende Unternehmen völlig überraschend Insolvenz anmelden und sich von den Planungen für die Grüne Wiese zurückziehen. Nun steht mit dem Oldenburger Architektenbüro BOMA ein Partner bereit, der das Projekt umsetzen und zu einem positiven Abschluss bringen möchte.

Um die Zügel in der Hand zu behalten, gibt die Gemeinde dem neuen Konzeptpartner klare Vorgaben für die nächsten Monate und behält sich vor, jederzeit die Reißleine ziehen zu können, wenn die Vorgaben nicht termingerecht erfüllt werden. So muss als erstes bis zum 31. Dezember 2025 nachweislich geklärt sein, dass der insolvente Vorgängerpartner auf die Rechte an dem Grüne Wiese-Konzept verzichtet. Danach muss spätestens bis zum 30. Juni 2026 schriftlich eine Liste vorgelegt werden, die vor allem feste Zusagen von Investoren und Banken für konkrete Bauvorhaben bzw. für die Finanzierung des Projekts enthält. Wenn dies nicht gelingt, „ist die Zusammenarbeit für uns automatisch beendet“, erklärte Bürgermeister Otto Steinkamp in der jüngsten Ratssitzung.   

Der Gemeinderat stimmte einem entsprechenden Beschlussvorschlag der Verwaltung mit großer Mehrheit zu. Ein klares „Nein“ gab es nur von den Grünen. Dessen Fraktionschef Rüdiger Schulz zweifelte an den Erfolgsaussichten des alten Konzepts unter neuer Federführung und sieht daher keinen Grund für eine Neubelebung. 

Für die anderen Ratsfraktionen ist der Partnerwechsel dagegen eine letzte Chance, das für gut befundene Konzept für die Grüne Wiese doch noch umsetzen zu können. Die Alternative wäre ein Ausstieg mit der Folge, das „wieder alles auf Null gestellt würde“, erklärte der SPD-Ratsherr Hubert Pohlmann. Mit dem aktuellen Beschluss gebe man dem neuen Konzeptpartner eine letzte Bewährungszeit. 

Die Gemeinde Wallenhorst könne dabei nur gewinnen und nichts verlieren, betonten auch Ernst-August Schulterobben (CDU) und Moritz Halbach (FDP). Die CDW/W-Fraktion werde der Beschlussvorlage „mit deutlichen Bauchschmerzen zustimmen“, erklärte der ab dem 1. Oktober amtierende neue Fraktionsvorsitzende Christian Schiffbänker. Er lobte vor allem den unmissverständlichen Zeitplan, an den sich der künftige Projektpartner halten muss. „Damit ist spätestens bis zur Mitte des kommenden Jahres klar, ob aus den vorliegenden Plänen zur Grünen Wiese noch etwas werden kann oder nicht.“ (H.)


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